Sunday, February 7, 2010

Brüderchen und Schwesterchen

Original text from http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=969&kapitel=40&cHash=b2042df08bbruedchn#gb_found

Translation from http://www.pitt.edu/~dash/grimm011.html

Okay, did you guess what the topic was? It was somewhat obvious. Anyway, on to the next story.

Actually, I just read over it. This one doesn't have the theme in it, I thought it was a different one. I think the one I wanted was "Die drei Männlein im Wald" regardless, I'm going to do this one, knowing that the intended theme is not in it.

Brüderchen nahm sein Schwesterchen an der Hand und sprach: »Seit die Mutter tot ist, haben wir keine gute Stunde mehr; die Stiefmutter schlägt uns alle Tage, und wenn wir zu ihr kommen, stößt sie uns mit den Füßen fort. Die harten Brotkrusten, die übrigbleiben, sind unsere Speise, und dem Hündlein unter dem Tisch geht's besser: Dem wirft sie doch manchmal einen guten Bissen zu. Daß Gott erbarm, wenn das unsere Mutter wüßte! Komm, wir wollen miteinander in die weite Welt gehen.« Sie gingen den ganzen Tag über Wiesen, Felder und Steine, und wenn es regnete, sprach das Schwesterchen: »Gott und unsere Herzen, die weinen zusammen!« Abends kamen sie in einen großen Wald und waren so müde von Jammer, Hunger und dem langen Weg, daß sie sich in einen hohlen Baum setzten und einschliefen.
Am andern Morgen, als sie aufwachten, stand die Sonne schon hoch am Himmel und schien heiß in den Baum hinein. Da sprach das Brüderchen: »Schwesterchen, mich dürstet, wenn ich ein Brünnlein wüßte, ich ging und tränk einmal; ich mein, ich hört eins rauschen.«
Brüderchen stand auf, nahm Schwesterchen an der Hand, und sie wollten das Brünnlein suchen. Die böse Stiefmutter aber war eine Hexe und hatte wohl gesehen, wie die beiden Kinder fortgegangen waren, war ihnen nachgeschlichen, heimlich, wie die Hexen schleichen, und hatte alle Brunnen im Walde verwünscht.
Als sie nun ein Brünnlein fanden, das so glitzerig über die Steine sprang, wollte das Brüderchen daraus trinken; aber das Schwesterchen hörte, wie es im Rauschen sprach: »Wer aus mir trinkt, wird ein Tiger, wer aus mir trinkt, wird ein Tiger.«
Da rief das Schwesterchen: »Ich bitte dich, Brüderchen, trink nicht, sonst wirst du ein wildes Tier und zerreißest mich.«

Little brother took his little sister by the hand and said, "Since our mother died we have not had a single good hour. Our stepmother beats us every day, and whenever we come near her she kicks us away with her feet. Hard leftover crusts of bread are our food . The little dog under the table is better off, for she often throws it a good morsel. God have mercy, if our mother were to know about this. Come, let us go away together into the wide world."
They walked the whole day over meadows, fields, and stones. And when it rained the little sister said, "God and our hearts are crying together!"
In the evening they came to a large forest, and they were so tired from sorrow and hunger and from the long walk that they climbed into a hollow tree and fell asleep. The next day when they awoke the sun was already high in the sky and shone hotly down into the tree.
Then the brother said, "Sister, I am thirsty. If I knew of a little spring I would go and get a drink. I think I hear one."
The brother got up and took his sister by the hand to try to find the spring.
Now the wicked stepmother was a witch, and she had seen how the two children had gone away, and had secretly crept after them, as witches do, and she had bewitched all the springs in the woods.
They found a spring, glistening as it ran over the stones. The brother was about to drink from it, but his sister heard how its rushing sound said, "Whoever drinks from me will become a tiger. Whoever drinks from me will become a tiger."
Then the sister cried out, "Please, brother, do not drink, or you will become a wild animal and tear me to pieces."


How little faith her sister has in her brother. The tiger would need meat eventually, but I doubt he would kill his own sister.

Das Brüderchen trank nicht, ob es gleich so großen Durst hatte, und sprach: »Ich will warten bis zur nächsten Quelle. Als sie zum zweiten Brünnlein kamen, hörte das Schwesterchen, wie auch dieses sprach: »Wer aus mir trinkt, wird ein Wolf, wer aus mir trinkt, wird ein Wolf!«
Da rief das Schwesterchen: »Brüderchen, ich bitte dich, trink nicht, sonst wirst du ein Wolf und frissest mich.«

The brother did not drink, although he was very thirsty, but said, "I will wait for the next spring."
When they came to the second spring the sister heard it say as well, "Whoever drinks from me will become a wolf. Whoever drinks from me will become a wolf."
Then the sister cried out, "Please, brother, do not drink, or you will become a wolf and eat me up."


I think the tiger would be more likely to eat her than the wolf...

Das Brüderchen trank nicht und sprach: »Ich will warten, bis wir zur nächsten Quelle kommen, aber dann muß ich trinken, du magst sagen, was du willst; mein Durst ist gar zu groß.«
Und als sie zum dritten Brünnlein kamen, hörte das Schwesterlein, wie es im Rauschen sprach: »Wer aus mir trinkt, wird ein Reh. Wer aus mir trinkt, wird ein Reh.«
Das Schwesterchen sprach: »Ach, Brüderchen, ich bitte dich, trink nicht, sonst wirst du ein Reh und läufst mir fort.«

The brother did not drink, and said, "I will wait until we come to the next spring, but then I must drink, say what you will, for I am very thirsty."
When they came to the third spring the sister heard how its rushing sound said, "Whoever drinks from me will become a deer. Whoever drinks from me will become a deer."
The sister said, "Oh, brother, do not drink, or you will become a deer and run away from me."


(awkward silence)





Well, it's not a carnivore this time.

Aber das Brüderchen hatte sich gleich beim Brünnlein niedergekniet, hinabgebeugt und von dem Wasser getrunken, und wie die ersten Tropfen auf seine Lippen gekommen waren, lag es da als ein Rehkälbchen.
Nun weinte das Schwesterchen über das arme verwünschte Brüderchen, und das Rehchen weinte auch und saß so traurig neben ihm. Da sprach das Mädchen endlich: »Sei still, liebes Rehchen, ich will dich ja nimmermehr verlassen.« Dann band es sein goldenes Strumpfband ab und tat es dem Rehchen um den Hals und rupfte Binsen und flocht ein weiches Seil daraus. Daran band es das Tierchen und führte es weiter und ging immer tiefer in den Wald hinein. Und als sie lange, lange gegangen waren, kamen sie endlich an ein kleines Haus, und das Mädchen schaute hinein, und weil es leer war, dachte es: Hier können wir bleiben und wohnen. Da suchte es dem Rehchen Laub und Moos zu einem weichen Lager, und jeden Morgen ging es aus und sammelte sich Wurzeln, Beeren und Nüsse, und für das Rehchen brachte es zartes Gras mit, das fraß es ihm aus der Hand, war vergnügt und spielte vor ihm herum. Abends, wenn Schwesterchen müde war, legte es seinen Kopf auf den Rücken des Rehkälbchens, das war sein Kissen, darauf es sanft einschlief. Und hätte das Brüderchen nur seine menschliche Gestalt gehabt, es wäre ein herrliches Leben gewesen.

But the brother had already knelt down by the spring, leaned over, and drunk from the water. As soon as the first drops touched his lips he lay there in the form of a young deer.
Now the sister cried over her poor bewitched brother, and the deer cried also, sitting sadly next to her.
Finally the girl said, "Be quiet, my sweet little deer. I will never, never leave you."
She took off her golden garter and put it around the deer's neck. Then she picked some rushes and wove them into a soft cord. This she tied to the little animal and led it onward, walking deeper and deeper into the woods.
After they had walked a long, long way they finally came to a little house. The girl looked in, and because it was empty, she thought, "We can stay here and live."
She found leaves and moss to make a soft bed for the deer. Every morning she went out and gathered roots, berries, and nuts for herself, and brought tender grass for the little deer, who ate out of her hand, and was contented and played around about her. In the evening, when the sister was tired and had said her prayers, she laid her head on the deer's back for a pillow, and gently fell asleep. If only the brother had had his human form, it would have been a wonderful life.


What was that about running away? He didn't run away at all, or even attempt to!

Das dauerte eine Zeitlang, daß sie so allein in der Wildnis waren. Es trug sich aber zu, daß der König des Landes eine große Jagd in dem Wald hielt. Da schallte das Hörnerblasen, Hundegebell und das lustige Geschrei der Jäger durch die Bäume, und das Rehlein hörte es und wäre gar zu gerne dabeigewesen.
»Ach«, sprach es zum Schwesterlein, »laß mich hinaus auf die Jagd, ich kann's nicht länger mehr aushalten«, und bat so lange, bis es einwilligte.
»Aber«, sprach es zu ihm, »komm mir ja abends wieder, vor den wilden Jägern schließ ich mein Türlein; und damit ich dich kenne, so klopf und sprich: Mein Schwesterlein, laß mich herein; und wenn du nicht so sprichst, so schließ ich mein Türlein nicht auf.« Nun sprang das Rehchen hinaus, und war ihm so wohl und war so lustig in freier Luft. Der König und seine Jäger sahen das schöne Tier und setzten ihm nach, aber sie konnten es nicht einholen, und wenn sie meinten, sie hätten es gewiß, da sprang es über das Gebüsch weg und war verschwunden. Als es dunkel ward, lief es zu dem Häuschen, klopfte und sprach: »Mein Schwesterlein, laß mich herein!« Da ward ihm die kleine Tür aufgetan, es sprang hinein und ruhte sich die ganze Nacht auf seinem weichen Lager aus.

For some time they were alone like this in the wilderness. Then it happened that the king of the country held a great hunt in these woods. The blasts of the horns, the barking of the dogs, and the merry shouts of the huntsmen sounded through the trees. The little deer heard this and wanted ever so much to be with them.
"Oh," he said to his sister, "let me go and join the hunt. I cannot resist it any longer." He begged so long that she finally agreed.
"But," she said she to him, "come back to me in the evening. I must lock the door to keep the wild huntsmen out. To let me know that it's you, knock and say, 'My little sister, let me in.' If you do not say that, I will not unlock the door."
Then the young deer jumped away. He felt so good and was so happy to be in the open air. The king and his huntsmen saw the beautiful animal and started after him, but they could not catch him, and whenever they thought that they surely had him, he jumped away over the bushes and disappeared.
When it was dark he ran to the little house, knocked, and said, "My little sister, let me in."
She opened the door for him, and he jumped inside and rested all night on his soft bed.


Well, that's the other side of the hunt...

Am andern Morgen ging die Jagd von neuem an, und als das Rehlein wieder das Hifthorn hörte und das Hoho der Jäger, da hatte es keine Ruhe und sprach: »Schwesterchen, mach mir auf, ich muß hinaus.«
Das Schwesterchen öffnete ihm die Türe und sprach: »Aber zu Abend mußt du wieder dasein und dein Sprüchlein sagen.« Als der König und seine Jäger das Rehlein mit dem goldenen Halsband wieder sahen, jagten sie ihm alle nach, aber es war ihnen zu schnell und behend. Das währte den ganzen Tag, endlich aber hatten es die Jäger abends umzingelt, und einer verwundete es ein wenig am Fuß, so daß es hinken mußte und langsam fortlief. Da schlich ihm ein Jäger nach bis zu dem Häuschen und hörte, wie es rief: »Mein Schwesterlein, laß mich herein«, und sah, daß die Tür ihm aufgetan und alsbald wieder zugeschlossen ward. Der Jäger behielt das alles wohl im Sinn, ging zum König und erzählte ihm, was er gesehen und gehört hatte. Da sprach der König: »Morgen soll noch einmal gejagt werden.«
Das Schwesterchen aber erschrak gewaltig, als es sah, daß sein Rehkälbchen verwundet war. Es wusch ihm das Blut ab, legte Kräuter auf und sprach: »Geh auf dein Lager, lieb Rehchen, daß du wieder heil wirst.« Die Wunde aber war so gering, daß das Rehchen am Morgen nichts mehr davon spürte. Und als es die Jagdlust wieder draußen hörte, sprach es: »Ich kann's nicht aushalten, ich muß dabeisein; so bald soll mich keiner kriegen.«
Das Schwesterchen weinte und sprach: »Nun werden sie dich töten, und ich bin hier allein im Wald und bin verlassen von aller Welt; ich laß dich nicht hinaus.«
»So sterb ich dir hier vor Betrübnis«, antwortete das Rehchen, »wenn ich das Hifthorn höre, so mein ich, ich müßt aus den Schuhen springen!«
Da konnte das Schwesterchen nicht anders und schloß ihm mit schwerem Herzen die Tür auf, und das Rehchen sprang gesund und fröhlich in den Wald.
Als es der König erblickte, sprach er zu seinen Jägern: »Nun jagt ihm nach den ganzen Tag bis in die Nacht, aber daß ihm keiner etwas zuleide tut.« Sobald die Sonne untergegangen war, sprach der König zum Jäger: »Nun komm und zeige mir das Waldhäuschen.« Und als er vor dem Türlein war, klopfte er an und rief: »Lieb Schwesterlein, laß mich herein.« Da ging die Tür auf, und der König trat herein, und da stand ein Mädchen, das war so schön, wie er noch keins gesehen hatte. Das Mädchen erschrak, als es sah, daß nicht sein Rehlein, sondern ein Mann hereinkam, der eine goldene Krone auf dem Haupt hatte. Aber der König sah es freundlich an, reichte ihm die Hand und sprach: »Willst du mit mir gehen auf mein Schloß und meine liebe Frau sein?«»Ach ja«, antwortete das Mädchen, »aber das Rehchen muß auch mit, das verlaß ich nicht.« Sprach der König: »Es soll bei dir bleiben, solange du lebst, und soll ihm an nichts fehlen.«

The next day the hunt began anew, and when the little deer again heard the hunting horn and the huntsmen's shouts, he could not resist, but said, "Sister, open the door for me. I must be off."
His sister opened the door for him, saying, "But this evening you must be here again and say the password."
When the king and his huntsmen again saw the young deer with his golden collar, they all chased after him, but he was too fast and nimble for them. And so it went the entire day, but as evening fell, the huntsmen had surrounded him, and one of them wounded him a little in the foot, causing him to limp. Slowly, he ran away.
A huntsman crept after him to the little house and heard how he called out, "My little sister, let me in," and saw that someone opened the door for him, and then immediately shut it again. The huntsman took notice of all this, then went to the king and told him what he had seen and heard.
Then the king said, "Tomorrow we will continue with our hunt."
The little sister, however, was terribly frightened when she saw that her young deer was wounded. She washed the blood off him, applied herbs, and said, "Go to bed, my sweet deer, so that you will get well again."
But the wound was so slight that the next morning the deer no longer felt it. And when he again heard the merry sound of the hunt outside, he said, "I cannot resist it. I must be there. They'll never get me."
Crying, the sister said, "This time they will kill you, and I will be alone in the woods, forsaken by the whole world. I will not let you out."
"Then I will die here from grief," answered the deer. "When I hear the hunting horn I feel that I have to jump out of my shoes!"
Then the sister could not help herself, and with a heavy heart she unlocked the door for him. The deer vigorously and joyfully bounded off into the woods.
When the king saw him he said to his huntsmen, "Chase after him all day long and into the night, but take care that no one does him any harm."
As soon as the sun had set the king said to the huntsman, "Now come and show me the little house in the woods."
When he came to the door he knocked and called out, "Dear little sister, let me in."
The door opened, and the king walked in, and there stood a girl who was more beautiful than any girl he had ever seen. The girl was frightened when she saw that it was not her deer, but a man wearing a golden crown on his head who came in.
However, the king looked kindly at her, reached out his hand to her, and said, "Will you go with me to my castle and be my dear wife?"
"Oh, yes," answered the girl, "but the little deer must go with me. I cannot leave him."
The king said, "He shall stay with you as long as you live, and he shall want nothing."


Now watch how he dissapears until the end...

Indem kam es hereingesprungen, da band es das Schwesterchen wieder an das Binsenseil, nahm es selbst in die Hand und ging mit ihm aus dem Waldhäuschen fort.
Der König nahm das schöne Mädchen auf sein Pferd und führte es in sein Schloß, wo die Hochzeit mit großer Pracht gefeiert wurde, und war es nun die Frau Königin, und lebten sie lange Zeit vergnügt zusammen; das Rehlein ward gehegt und gepflegt und sprang in dem Schloßgarten herum. Die böse Stiefmutter aber, um derentwillen die Kinder in die Welt hineingegangen waren, die meinte nicht anders, als Schwesterchen wäre von den wilden Tieren im Walde zerrissen worden und Brüderchen als ein Rehkalb von den Jägern totgeschossen. Als sie nun hörte, daß sie so glücklich waren und es ihnen so wohl ging, da wurden Neid und Mißgunst in ihrem Herzen rege und ließen ihr keine Ruhe, und sie hatte keinen andern Gedanken, als wie sie die beiden doch noch ins Unglück bringen könnte. Ihre rechte Tochter, die häßlich war wie die Nacht und nur ein Auge hatte, die machte ihr Vorwürfe und sprach: »Eine Königin zu werden, das Glück hätte mir gebührt.«
»Sei nur still«, sagte die Alte, und sprach sie zufrieden, »wenn's Zeit ist, will ich schon bei der Hand sein.« Als nun die Zeit herangerückt war und die Königin ein schönes Knäblein zur Welt gebracht hatte und der König gerade auf der Jagd war, nahm die alte Hexe die Gestalt der Kammerfrau an, trat in die Stube, wo die Königin lag, und sprach zu der Kranken: »Kommt, das Bad ist fertig, das wird Euch wohltun und frische Kräfte geben; geschwind, eh es kalt wird.« Ihre Tochter war auch bei der Hand, sie trugen die schwache Königin in die Badstube und legten sie in die Wanne; dann schlossen sie die Tür ab und liefen davon. In der Badstube aber hatten sie ein rechtes Höllenfeuer angemacht, daß die schöne junge Königin bald ersticken mußte.

Just then he came bounding in, and the sister again tied him to the cord of rushes. She herself took hold of it and walked out of the little house with him.
The king lifted the beautiful girl onto his horse and took her to his castle, where their wedding was held with great splendor. She was now the queen, and they lived happily together for a long time. The deer was cared for and cherished, and ran about in the castle garden.
Now the wicked stepmother who had caused the children to go out into the world thought that the sister had been torn to pieces by wild animals in the woods, and that the brother, as a deer, had been killed by the huntsmen. When she heard that they were happy and well off, envy and hatred filled her heart, leaving her no peace. Her only thoughts were how she could bring about their downfall.
Her own daughter, who was ugly as night and had only one eye, complained to her, saying, "I am the one who should have become queen."
"Just be quiet," answered the old woman, then comforted her by saying, "When the time comes I shall be at hand."
As time went by the queen brought a handsome little boy into the world. It happened at a time when the king was out hunting. Then the old witch took the form of the chambermaid, went into the room where the queen was lying and said to her, "Come, your bath is ready. It will do you good and give you fresh strength. Hurry, before it gets cold."
The witch's daughter was also nearby. They carried the weak queen into the bathroom and put her into the tub. Then they locked the door shut and ran away. Now they had made a fire of such hellish heat in the bathroom that the beautiful young queen soon suffocated.


How could they (On both accounts)?

Als das vollbracht war, nahm die Alte ihre Tochter, setzte ihr eine Haube auf und legte sie ins Bett an der Königin Stelle. Sie gab ihr auch die Gestalt und das Ansehen der Königin, nur das verlorene Auge konnte sie ihr nicht wiedergeben. Damit es aber der König nicht merkte, mußte sie sich auf die Seite legen, wo sie kein Auge hatte. Am Abend, als er heimkam und hörte, daß ihm ein Söhnlein geboren war, freute er sich herzlich und wollte ans Bett seiner lieben Frau gehen und sehen, was sie machte. Da rief die Alte geschwind: »Beileibe, laßt die Vorhänge zu, die Königin darf noch nicht ins Licht sehen und muß Ruhe haben.« Der König ging zurück und wußte nicht, daß eine falsche Königin im Bette lag.
Als es aber Mitternacht war und alles schlief, da sah die Kinderfrau, die in der Kinderstube neben der Wiege saß und allein noch wachte, wie die Türe aufging und die rechte Königin hereintrat. Sie nahm das Kind aus der Wiege, legte es in ihren Arm und gab ihm zu trinken. Dann schüttelte sie ihm sein Kißchen, legte es wieder hinein und deckte es mit dem Deckbettchen zu. Sie vergaß aber auch das Rehchen nicht, ging in die Ecke, wo es lag, und streichelte ihm über den Rücken. Darauf ging sie ganz stillschweigend wieder zur Tür hinaus, und die Kinderfrau fragte am andern Morgen die Wächter, ob jemand während der Nacht ins Schloß gegangen wäre, aber sie antworteten: »Nein, wir haben niemand gesehen.«
So kam sie viele Nächte und sprach niemals ein Wort dabei; die Kinderfrau sah sie immer, aber sie getraute sich nicht, jemand etwas davon zu sagen.
Als nun so eine Zeit verflossen war, da hub die Königin in der Nacht an zu reden und sprach:
»Was macht mein Kind? Was macht mein Reh? Nun komm ich noch zweimal und dann nimmermehr.«

When this was done the old woman took her daughter, put a nightcap on her head, and laid her in the queen's bed. Furthermore, she gave her the form and appearance of the queen, but she could not replace the lost eye. So that the king would not notice it, the witch's daughter was to lie on the side where she had no eye.
In the evening when the king came home and heard that he had a little son he was delighted. He was about to go to his dear wife's bed to see how she was, when the old woman quickly called out, "You must leave the curtains closed. The queen is not yet permitted to look into the light, and she must have her rest."
The king went away, not knowing that a false queen was lying there in her bed. At midnight when everyone was asleep, the nurse who was sitting in the nursery by the cradle, and who was the only one still awake, saw the door open and the true queen walk in. She took the child from the cradle, laid him on her arm, and nursed him. Then she fluffed up his pillow, laid him back down, and covered him with his little quilt. And she did not forget the deer, but went to the corner where he was lying and stroked his back. Then she went back out through the door without saying a word.
The next morning the nurse asked the watchmen whether anyone had come into the castle during the night, and they answered, "No, we did not see anyone."
In this manner she came many nights, never speaking a word. The nurse saw her every time, but she did not dare to tell anyone about it. After some time had thus passed, the queen began to speak in the night, saying, "How is my child? How is my deer? I shall come two more times, then never again."


Doy you wonder what will happen on the final night?

Die Kinderfrau antwortete ihr nicht, aber als sie wieder verschwunden war, ging sie zum König und erzählte ihm alles. Sprach der König: »Ach Gott, was ist das! Ich will in der nächsten Nacht bei dem Kinde wachen.« Abends ging er in die Kinderstube, aber um Mitternacht erschien die Königin wieder und sprach:
»Was macht mein Kind? Was macht mein Reh? Nun komm ich noch einmal und dann nimmermehr.«
Und pflegte dann des Kindes, wie sie gewöhnlich tat, ehe sie verschwand. Der König getraute sich nicht, sie anzureden, aber er wachte auch in der folgenden Nacht. Sie sprach abermals:
»Was macht mein Kind? Was macht mein Reh? Nun komm ich noch diesmal und dann nimmermehr.«
Da konnte sich der König nicht zurückhalten, sprang zu ihr und sprach: »Du kannst niemand anders sein als meine liebe Frau.«
Da antwortete sie: »Ja, ich bin deine liebe Frau«, und hatte in dem Augenblick durch Gottes Gnade das Leben wiedererhalten, war frisch, rot und gesund. Darauf erzählte sie dem König den Frevel, den die böse Hexe und ihre Tochter an ihr verübt hatten.
Der König ließ beide vor Gericht führen, und es ward ihnen das Todesurteil gesprochen. Wie sie gerichtet waren, verwandelte sich das Rehkälbchen und erhielt seine menschliche Gestalt wieder; Brüderchen und Schwesterchen aber lebten glücklich zusammen bis an ihr Ende.

The nurse did not answer her, but when the queen had disappeared again, she went to the king and told him everything.
The king said, "Good heaven, what is this? Tomorrow night I will keep watch by the child."
That evening he went into the nursery, and at midnight the queen again appeared and said, "How is my child? How is my deer? I shall come one more time, then never again."
She nursed the child as she had done before, and then disappeared.
The king did not dare to speak to her, but on the following night he kept watch again. Once again she said, "How is my child? How is my deer? I come this one time, then never again."
Now the king could not restrain himself. He jumped towards her, saying, "You can only be my dear wife."
She answered, "Yes, I am your dear wife," and in that moment, by the grace of God, she came back to life, fresh, vibrant, and healthy.
She told the king about the crime that the wicked witch and her daughter had committed against her. The king ordered both to be brought before the court, and a judgment was pronounced against them. The daughter was led into the woods where she was torn to pieces by wild animals, and the witch was thrown into a fire where she miserably burned to death. And as soon as she had burned to ashes, the deer was transformed, and he received his human form again. And the sister and the brother lived happily together until they died.


Okay, the theme was not in this one, but in the next one. Look for it.

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